Der Richter war unglücklich. Er sollte wieder den objektiven Beobachter machen. Das musste er oft, wenn er einen Fall zu entscheiden hatte. Nun war der Richter ein kluger und gebildeter Mann.
Deswegen wusste er, dass er kein objektiver Beobachter sein konnte. Nicht, dass er jemals parteiisch gewesen wäre. Es war nur so, dass man die Sachen, die er objektiv beobachten
sollte, überhaupt nicht beobachten konnte, also auch nicht objektiv. Denn es ging dabei immer um Handlungen, Äußerungen des Willens oder des Bewusstseins und solche Sachen. Nichts davon
konnte er aber sehen, hören, riechen, schmecken oder tasten, und messen konnte er schon gar nichts davon. Er konnte all das immer nur unterstellen, und auch das oft erst, nachdem er manche
schlaflose Nacht verbracht hatte. Dann überlegte er, welches wohl die wahrscheinlichste Bedeutung dieser ganzen seltsamen Veränderungen in der Welt gewesen sein mochte, oder wenigstens, was die
meisten normalen Leute darüber meinen würden, wenn sie - wie er - die Akten genau gelesen und alle Zeugen gehört hätten. Wenn er dann zu einer Lösung gekommen war, die er immer ein
wenig für unsicher hielt, machte er für die Leute bei Gericht wieder den objektiven Beobachter. Das war ihm sehr unangenehm. Er war ein sehr guter Richter. Er wäre nur viel weniger unglücklich
gewesen, wenn er nicht immer den objektiven Beobachter hätte machen müssen.